The GIMP



In dieser Anleitung sollen die grundlegenden Funktionen des Grafikprogramms The GIMP erklärt werden. Ich werde die Erklärungen so einfach halten, dass sie direkt mit Schülern umgesetzt werden können. Gimp ist die Abkürzung für "GNU Image Manipulation Program".

Warum sollte man The GIMP überhaupt verwenden? Von Vielen höre ich, dass sie ja eh schon "das beste Programm überhaupt" verwenden. Nämlich Photoshop; oder Paint Shop Pro; oder Photosuite; oder ... Dem kann ich nur entgegenhalten, dass es "das beste" Programm gar nicht gibt. Es hängt immer davon ab, was man damit machen will. Und dafür gibt es ja bekanntlich mehr als nur eine Lösung.

Kosten:

Der Hauptgrund für The GIMP ist sicher, dass The GIMP Open source-software ist (quasi so etwas wie freeware, nur noch freier). Das heißt das Programm ist kostenlos und kann sogar von jedem (der es beherrscht) selbst angepasst werden. Der Adobe Photoshop kostet 1249.- EUR. Und üblicherweise verwendet man mehr als nur einen PC in der Schule. Somit kann sich jeder ausrechnen, dass sich bei den üblichen Budgets kaum mehr als ein legaler Photoshop ausgeht.

Zusätze:

The GIMP kommt bereits mit 220 Plug- ins. Diese sind nahezu identisch mit den Photoshop-plugins. Meistens jedoch sind sie ausgefeilter und mit mehr Parametern steuerbar. Das kann ein Vor- oder ein Nachteil sein. Es erfordert auf jeden Fall, dass man sich damit beschäftigt, und sich nicht damit zufrieden gibt, einfach OK zu drücken.

Das Menüsystem:

Es ist einfacher, kompakter und oft logischer als das in anderen Programmen. Sobald man sich damit auseinandergesetzt hat, ist es sehr einfach zu bedienen.

Die Ebenen:

Diese sind in The GIMP flexibler als im Photoshop. Sie können unterschiedliche Größen haben und können von The GIMP optimiert werden.

Geschwindigkeit:

Beim Arbeiten mit kleinen Bildern, wie man sie für Web-gestaltung benötigt, ist The GIMP wesentlich schneller als der Photoshop.

Skripting:

GIMP hat 4 verschiedene Skriptingsprachen, in denen Plugins programmiert werden können. Photoshop arbeitet z.B. nicht mit Perl.

Nachteile?:

Nach all diesen Punkten stellt sich die Frage, ob es denn auch Nachteile gibt. Die gibt es. Erstens: The GIMP versteht nur 8 bit RGB, Graustufen- und indizierte Bilder. GIMP unterstützt nicht CYMK oder PANTONE. Das ist ein großer Nachteil beim Arbeiten im Druckvorstufenbereich. Wem das nun nichts sagt, dem würde es wahrscheinlich auch gar nie abgehen.
Zweitens: Es gibt viel mehr Drittanbieter für Photoshop-plugins. Nachdem diese im Schulbereich aber die Sicht auf das Wesentliche verbergen würden und 220 GIMP-plugins schon vorhanden sind, betrifft das den Schulbereich nicht so sehr.
Drittens: Beim Arbeiten mit sehr großen Bildern ist der Photoshop schneller (mehr als 500x500 pixel).

Wann

sollte man sinnvollerweise umsteigen? Wenn du unter UNIX arbeitest, und den UNIX Photoshop hast, kannst du ohne Sorgen umsteigen. Für die Druckvorstufenarbeiten kannst du dann den Photoshop benutzen. Wenn du als Graphic-designer für Websachen arbeitest kannst du getrost umsteigen und The GIMP benutzen. Wenn du daran interessiert bist, viele Dinge des täglichen Bedarfs mittels scripts zu automatisieren, dann ist The GIMP das Programm für dich. Wenn du im Druckvorstufenbereich arbeitest ist es keine gute Idee, The GIMP zu verwenden. Wenn du mit einem Mac arbeitest, kannst du The GIMP leider nicht verwenden. Wenn du viel Geld sparen willst, dann ist The GIMP das Programm für dich.

Als Zusatz

für den Unterricht an Pflichtschulen: Der Kostenfaktor ist nicht von der Hand zu weisen. Der Photoshop kann um 1000% zu viel, als dass Schüler alles lernen könnten. Aber auch The GIMP kann um etwa 950% zu viel. Das look & feel ist zwar nicht das Selbe, aber wer sich mit Graphic User Interfaces zurechtfindet, kommt mit jedem Programm zurecht. Welche Programme Schüler im späteren Berufsleben verwenden werden, können wir nicht wissen, also ist es meiner Meinung nach wichtiger zu zeigen, was Programme dieser Art leisten können, als Produkte zu promoten. Das gleiche gilt natürlich auch für MS-Office / OpenOffice / kOffice oder Internet Explorer / Mozilla oder MS-Windows / kde / Gnome.

Und los geht's...

overdue
Startseite >