Absolut Analog
Die Geschichte
Mit etwa 3 Jahren war
Papas Fotoapparat mein liebstes Spielzeug. Es war eine
Adox Golf 6x6. Angeblich hab ich ihn zerlegt und er konnte nicht
mehr zusammengebaut werden. Eher vermute ich, dass mein Papa eine
neue Kamera wollte.

Im Alter von etwa 8 Jahren war ich stolzer Besitzer einer
Kodak Instamatic 233 mit aufsetzbaren
Blitzwürfeln. Gefüttert wurde sie mit diesen
126-er Kassetten.

Später mit 12 waren dann YPS-Hefte ein Hit. Da gab es am
24.5.
1976 das
Heft Nr. 33 mit "der Kamera, die echte Fotos macht".
Das war in dem Alter das genau Richtige! Ich hab den ganzen Sommer
damit geknipst. "Ferien mit Mathematik" in St. Gilgen am
Wolfgangsee. Sozusagen der Vorgänger der
Lomographie.
Nachdem mein Papa sehr viel fotografierte, durfte ich immer wieder
mal seine Kameras verwenden. Erinnern kann ich mich da nur mehr an
eine Yashica Spiegelreflex. Es waren tatsächlich aber 2: Die
Yashika FR-1 und die
Yashika
FX-D.
< > 
Die entscheidende Wendung fand
1980 statt, als mir eine
Zenit
E geliehen wurde. Mein Freund hatte einen Vergrößerer und schon
ging das Fotografieren los. Schwarzweißfilm rein, knipsen und dann
den Film entwickeln - damals noch - lassen. Die Abzüge machten wir
selber nach der "Sichtmethode": Belichtetes Papier in den
Entwickler, bis das Bild (im Rotlicht) richtig erschien und dann
augenblicklich in das Stoppbad. Ich könnte heute noch die Hände
über dem Kopf zusammenschlagen, wenn ich daran denke. Die Negative
gibt es allerdings alle noch.
In diesen Tagen bekam ich einen eigenen Vergrößerer geschenkt, den
ich noch immer besitze. Inklusive aller Schalen, Filter, Zeituhren,
Zangen und was man da so alles brauchte.
Der nächste wichtige Zeitpunkt war
1982 als ich zu Weihnachten von meinen Eltern
meine erste eigene Spiegelreflex geschenkt bekam: Die legendäre
Praktica MTL-5b. Sie hatte das f=50mm/1:1,8 und später kaufte
ich noch ein 135 mm und ein 35 mm Objektiv dazu. Außerdem
Makroringe und einen Telekonverter. Leider ist der Auslöser kaputt
und somit steht sie nur noch als Museumsstück in der Vitrine. Bis
1999 war sie jedoch ständig im Einsatz. Sei es beim
Bundesheer im Winter, bei Übungen im Hochgebirge oder bei
Padfindersommerlagern im Regen, in der Sonne und an Seen.

1985 entstand der Trend zur Zweitkamera. Also
gönnte ich mir eine
Praktica BC-1 die im Laufe der Zeit zusätzliche
Objektive bekam: ein
28-80
mm, ein 70-210 mm, einen 2x Telekonverter, Makro-Ringe.
Außerdem einen Balgen und einen Diakopiervorsatz. Weiters das
Cokin
Filtersystem mit Gelb, Orange, Grün, Rot, Blau, Pol-Filter. Daran
erkennt man: Ich hab hauptsächlich Schwarz/Weiß fotografiert. Und
die Filme selbst konfektioniert und entwickelt. Das Gehäuse der BC1
hab ich bei einer "Grabung" im Keller im Juni
2015
wieder entdeckt!.

Von einem Sprachkurs in London
1985
brachte ich einen
Gossen Lunasix F mit nach Hause. Das war der Beginn einer
anderen Art von Fotografie. Es resultierte in einem
Belichtungsmesservorsatz für Mikroskope, für Fernrohre und dem
Tele-Vorsatz mit einem Winkel von 7,5 bzw. 15
Grad.

1988 folgte als vorletzte Anschaffung die
Praktica BX20. Die letzte Anschaffung damals war das 20mm /
1:2,8 Weitwinkel (Eigentlich ein Carl Zeiss Jena Objektiv).

Erst 27 Jahre später,
2015, kamen noch weitere Objektive
dazu:
Das
Prakticar 135mm / 1:2,8,

das
Maksutov MTO 500mm / 1:8

und das
Praktikar 28mm / 1:2,8

Auch 2016 kamen einige Dinge dazu:
das 50mm / 1:1,4
das 35mm / 1:2,4
Inzwischen gibt es den
Praktica Shop rund um Foto- und Videozubehör
auch nicht mehr (30.6.2015). Andererseits aber eine Seite, die sich
mit den
Praktica B Kameras beschäftigt.
In all dieser Zeit hatte ich natürlich auch Blitze. Einen
gebrauchten
Metz Mecablitz 45, einen
Praktica 3600 und einen
Revue c 35 s.
In den fast 20 Jahren SLR-Fotografie habe ich fast alles gemacht.
Ich habe 4 Hochzeiten komplett fotografiert. Ich habe 19
Pfadfinder-Sommerlager dokumentiert. Ich habe Astro-, Mikro- und
Makrofotografie gemacht. Ich habe Finsternisse fotografiert, aber
auch Gewitter. Ich habe Dias kopiert aber auch Ausschnitte aus
Negativen. Landschaft, Portrait, Stilleben. Ich habe Versuche mit
S/W-Filtern gemacht um zu sehen, wie sie funktionieren. Ich habe
Versuche mit der Filmentwicklung gemacht, um zu sehen, wie Filme
reagieren. Ich hab sogar einmal einen Infrarotfilm ausprobiert.
Auch die Blitztechnik hat mich lange beschäftigt. Und dabei sind
auch einige gute Fotos entstanden. Von
1983 bis
1999 etwa 8000 Dias, 15000 Farbnegative und etwa 10000
S/W Negative. Kurz vor meinem Umzug von Graz nach Innsbruck 1999
erlebte ich die totale
Sonnenfinsternis (das waren die letzten Fotos in Graz)
und eine Überschwemmung meiner Wohnung, bei der 7900 Dias
vernichtet wurden. Außerdem 14900 Fotos und nahezu alle Fotos
meiner Jugendzeit. Die Negative haben überlebt. Und warten auf
...
In den letzten 3 Jahren in Graz habe ich vor allem 2 Kameras sehr
oft benutzt:
-
LOMO LC-A 1989
-
ActionSampler Clear 1996

Die beiden waren ideal für Blödeleien und Schnappschüsse. Ideal für
das Studentenleben. In den letzten drei Jahren in Graz, 1996 -
1999, änderte sich das Fotografierverhalten völlig. Ich wollte
etwas "anderes" als bisher machen. Ich probierte hauptsächlich mit
der "Lomographie" das Alltagsleben einzufangen und mit dem
Actionsampler Bewegung. Irgendwie stand die Zeit auf
"Umbruch".
Natürlich kam im Laufe der Zeit auch der Wunsch nach anderen
Kameras. Und so erweiterte sich der Bestand um:
-
Zeiss Ikon Ideal 225 9x12cm 1930
-
Ihagee Photoklapp Duplex 710 6,5x9 und 4x6
1939
-
Zeiss Ikon Nettar 515/16 6x6 1946
-
Meopta flexaret III TLR 6x6 1949
-
Photavit V 24x24mm 1950 (ohne Foto!)
-
Yashica MAT TLR 6x6 1957
-
Holga 6x6cm 1990
-
Konstruktor 24x36mm 2013
-
Voigtländer Box 1938
-
Agfa Isoly IIa 1963
-
Voigtländer Vito B 1959
-
Agfa Isola1959
-
Adox Golf 631959
Alle selbstverständlich funktionsfähig und mindestens einen Film
verbraucht.
[Absolut Analog]